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DIE FRAU IN DER MIDLIFE-CRISIS
Die Midlife-Crisis ist lange nicht mehr nur ein Thema, welches die Männer betrifft. Wie erlebt die Frau die Krise in der Mitte des Lebens? Was fühlt sie und wie ist die Reaktion darauf?
Die Frau in der Midlife-Crisis
Lange war die Midlife-Crisis nur ein Thema, welches dem Mann zugeschrieben wurde. Ein Mann, Mitte 40 kauft sich einen Sportwagen oder eine Harley Davidson. Er achtet mehr als bisher auf sein Äusseres, verlässt die Familie und tauscht die Ehefrau gegen eine jüngere Freundin ein – Klischee erfüllt. Selbstverständlich läuft das nicht immer so ab (zumindest ist das nicht die Norm), aber dies sind doch die Gedanken, welche wir mit einer Midlife-Crisis verbinden.
Und was passiert eigentlich, wenn eine Frau die Krise der Lebensmitte überrollt? Wenn das Bedürfnis aufkommt, sich und sein Leben verändern und nochmals durchstarten zu wollen.
Ich greife dieses Thema heute nicht ganz aus der Luft. Mein 40. Geburtstag steht vor der Tür und auch ich merke, wie ich mir vermehrt Gedanken mache: "Und was kommt jetzt?"
Ich habe mit Anfang 20 geheiratet und bin kurz darauf zum ersten Mal Mutter geworden, mit Mitte 20 war ich zweifache Mutter und ich und meine Bedürfnisse waren erstmals auf Eis gelegt. Heute mit knapp 40 Jahren habe ich mein Leben einigermassen sortiert und meine Kids sind auf dem Weg zur Selbstständigkeit. Die Mami braucht es mehr oder weniger nur noch zum Kochen, Waschen und den Geldbeutel zu füllen.
Das klingt jetzt sehr lieblos, das ist aber auch völlig in Ordnung. Sie sollen losziehen in die weite Welt und ihre Erfahrungen machen immer im Wissen, dass sie hier zu Hause eine Insel haben, auf welche sie im Sturm zurückschwimmen können. Meine Aufgabe ist es jetzt, ihnen auch mal die Schwimmweste zuzuwerfen, wenn der Sturm sehr heftig ist.
Nun bin ich aber abgeschweift, zurück zum Thema. Was macht Frau in dem Moment wo sie merkt: "Hey da ist wieder mehr Luft zum Atmen und die Freiheit zieht langsam wieder ein!" Ich denke da gibt es verschiedene Reaktionen und Bedürfnisse, je nachdem welchen Lebensweg man eingeschlagen hat.
Jedoch ob Mann oder Frau, eines sollte uns allen bewusst sein: Man kann nichts nachholen, schon gar nicht die Jugend. Auch nicht die Sorglosigkeit, die unbeschwerte Freiheit. Das Verpasste ist unwiederbringlich verpasst. Jede Lebensphase hat ihre eigene Schönheit und Energie, die zu entdecken, ist die Kunst zu wachsen. Wer wächst, sehnt sich nicht zurück und hat niemals das Gefühl, etwas verpasst zu haben.
Diese Worte nehme ich mit in das nächste Jahrzehnt meines Lebens und wenn ich mal wieder im Leeren stehe, nehme ich mir dies zu Herzen.
Herzlichst Tiziana